Jahresauftakt der Fuldaer Soroptimistinnen

„Gegenseitige Bereicherung“

Fulda (sm) – Die Fuldaer Soroptimistinnen blickten im Rahmen ihres Jahresauftaktes am Freitagabend im Fuldaer Stadtschloss auf ein erfolgreiches Jahr 2017. Auch für das aktuelle Jahr haben sich die engagierten Frauen wieder viel vorgenommen. Das Motto in 2018 lautet „Schönheit, Vielfalt, Einzigartigkeit“.

Präsidentin Hildegard Hast begrüßte viele Fuldaer, aber auch Lauterbacher Soroptimistinnen und auch einige Gäste, die schlichtweg am Vortrag des Abends interessiert waren. „Der Jahresauftakt ist eine gute Gelegenheit, dass sich die bunte Mischung gegenseitig bereichert“, meinte Hast. Es gehe an dem Abend auch darum, sich seine eigene Haltung bewusst zu machen und sich beim gemeinsamen Gespräch auszutauschen. „Die Soroptimistinnen setzen sich weltweit im Verbund für Frauen und Mädchen ein“, erzählte Hast. Dabei gehe es um Themen wie Bildung oder Gleichberechtigung. Sehr erfreut zeigte sie sich über die Tatsache, dass am Donnerstag die Istanbulkonvention in Kraft getreten ist. Dabei handle es sich um ein Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt. „Dieser Vertrag schafft verbindliche Rechtsnormen gegen Gewalt“, betonte die Präsidentin.

In 2017 haben die Soroptimistinnen in Fulda wieder viele Aktivitäten mit den Schwerpunkten Trinkwasser und Gewalt unternommen. Zudem wurden ein Pianale-Konzert und Führungen zu den Blauen Bänken durchgeführt. Das Jahr 2018 stehe unter dem Aspekt „Schönheit, Vielfalt, Einzigartigkeit“. Dabei gehe es unter anderem darum, die Schönheit des weiblichen Körpers zu hinterfragen. Zudem findet eine Ausstellung zum Thema „kreisrunder Haarausfall“ statt.

Als Redner konnte Prof. Dr. Claus Eurich gewonnen werden. Noch bis Oktober lehrte er am Institut für Journalistik der TU in Dortmund. Seine Schwerpunkte in Lehre und Forschung waren Ethik, Kommunikationstheorien, Medientheorien, Kulturtheorien und Gewaltlose Kommunikation/Friedensjournalismus. Nebenbei wirkt er seit vielen Jahren als Kontemplationslehrer. In Fulda referierte der gebürtige Angersbacher am Freitag zum ersten Mal vor heimischem Publikum und sprach über das Thema „Aufstand für das Leben – Vision für eine lebenswerte Erde“. „Es ist die Aufgabe von jedem, die Dinge in die Hand zu nehmen und zu agieren“, merkte Eurich an. Viele Experten, mit denen er zu tun habe, sprechen davon, dass die Erde so noch etwa 50 bis 70 Jahre bestehe, wenn sich das Wirtschaftssystem nicht radikal verändere und die Population verringere. „Die Fakten, mit denen wir es zu tun haben, sind eindeutig“, so Eurich, der etliche Beispiele anführte: „Der Planet beginnt sich neu zu sortieren.“ Sicherlich werde es weiterhin auch Menschen geben, doch die Strukturen seien in vielen Jahren nicht mehr die gleichen. „Wir sind immer noch Weltmeister im Verdrängen“, warnte der Referent davor, die Augen vor den Veränderungen auf dem Planeten zu verschließen.

In Vertretung für Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld war Stadträtin Eva-Maria Scholl-Utz gekommen. „Ich wünsche uns einen guten Verlauf und einen inspirierenden Abend“, sagte Scholl-Utz. Im Anschluss an den Vortrag nutzten die Teilnehmer den Abend vor allem, um sich über neue Projekte und Themen der Soroptimistinnen auszutauschen.  


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